Valentins erster Tag

Valentin erzählt von seinem allerersten Kinderparktag
(Der erste Kinderparktag, aus Sicht eines Kindes)

Ich bin Valentin und gerade mal 2 Jahre alt.
Meine Mama hat heut Früh ein Brot mit Wurst in eine Dose gesteckt, meine Trinkflasche gefüllt, meine dicken Socken und eine Windel in einen Rucksack gepackt und gesagt, dass ich heute in den Kinderpark gehen darf.
Kinderpark? Ich? Ganz alleine? Ohne Mama?
Irgendwie hab ich plötzlich ein ganz komisches Gefühl in meinem Bauch, aber neugierig bin ich auch ein bisschen, so machen wir uns auf den Weg nach Ernsgaden.
Als wir vor dem großen Fenster halten, sehe ich vom Auto aus schon Kinder… kleine Kinder… manche sind viel kleiner als ich, und eine Frau, meine Mama sagt, dass ist die Betreuerin, die auf alle Kinder aufpasst und mit allen spielt.
Als wir durch die Tür gehen und alle Kinder und auch die Betreuerin auf mich sehen, will ich am liebsten wieder nach Hause, aber meine Mama hat die Tür schon zugemacht und redet mit der Betreuerin, die Sabine heißt.
Sie reden über mich! Wie ich heiße, wie alt ich bin, dass ich noch eine Windel trage und gerne zu den anderen Kindern in den Kinderpark will.
Will ich doch gar nicht! Meine Mama will das! Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
Ich will hier sofort wieder raus! Meine Mama tut so, als merke sie nicht, dass ich mich unwohl fühle und schreckliche Angst habe.
Sie füllt schon den Anmeldezettel für mich aus und bevor ich mich versehe, zieht sie mir Jacke und Schuhe aus und streift mir meine dicken Socken über.
Da hilft nur noch eins: Ich fange lauthals an zu weinen! Ich will, dass meine Mama mich wieder anzieht! Aber die denkt gar nicht dran, sie setzt mich auf Sabines Schoß und sagt: „ So Valentin, spiel schön, ich hol dich später wieder ab, viel Spaß !“
Und schon ist sie draußen im Auto und fährt ohne mich weg.
Sabine putzt mir meine Nase und wischt meine Tränen weg. Sie sagt, dass ich jetzt wieder schön bin und mir gleich alle Spielsachen anschauen kann, die es im Kinderpark gibt.

Ich schau mich vorsichtig um, und sehe wirklich viele, viele Spielsachen, Autos, Eisenbahn, Tiere, Puzzles Bilderbücher, Malstifte, viele bunte Steckspiele und egal wo ich hinsehe, überall sind Spielsachen.
Und die Kinder, die mich eben noch so angestarrt hatten, spielen, malen oder machen Brotzeit.
Ich entdecke eine Puppenküche und eine Ecke, die ein Dach hat, wie ein Zelt…
Das ist eine Kuschelecke, mit vielen Kissen drin, und auf den Matratzen darf man sogar rumhüpfen.
Weil mich keiner mehr beachtet, kann ich mich in aller Ruhe umschauen, und fange auf einmal an mit den vielen Autos zu spielen.
Ein paar Buben spielen gleich mit mir mit. Wir lachen und brausen mit den kleinen Autos das Parkdeck hinunter.
Irgendwann fangen Sabine und die Kinder an, ein Lied zu singen, es heißt: „Aufräumen, aufräumen, alle Kinder aufräumen“.
Also räumen alle Kinder die Spielsachen auf und dann wird für jedes Kind ein Stuhl zu einem Kreis zurechtgestellt.
Ich sehe, wie aus dem Schrank eine lustige Puppe geholt wird, die sprechen kann.
Sabine trägt sie in den Kreis und alle singen ein Begrüßungslied und andere Lieder, bei denen wir mitklatschen und mitstampfen können.
Das macht mir Spaß, weil es lustig ist.
Als wir ganz viel gesungen, geklatscht und getanzt haben, schenkt die Puppe, die Susi heißt, jedem Kind zur Belohnung ein Gummibärchen, welches wir gleich essen dürfen.
Dann werden die Stühle wieder zurückgestellt und Sabine sagt, dass wir noch ein bisschen spielen dürfen.
Sofort holen wir uns wieder die Autokiste und fahren als erstes zur Tankstelle.
Ich glaub, der Junge, der Patrick heißt, will mein Freund sein, weil er immer mit mir spielt.
Auf einmal geht die Türe auf und meine Mama steht da.
Sie will mich abholen! Na so was, so schnell schon? Ich bin doch gerade erst gekommen!
Ich will noch weiterspielen!
Meine Mama kennt sich jetzt gar nicht mehr aus, denn vorhin, als ich gekommen bin, wollte ich nicht bleiben und jetzt will ich nicht heim.
Ich find es ja auch eigenartig, aber es ist eben so.
Als sie sagt, dass ich wieder in den Kinderpark kommen darf, und zwar schon bald, bin ich einverstanden und ich beschließe mit ihr heimzufahren.
Meine Mama und ich verabschieden uns bei allen und ich verrat euch was:
Ich freu mich schon auf meinen nächsten Kinderparktag!